Das Schicksal der GALGOS

Ein Galgo ist ein Windhund. Der Jäger, Galguero genannt, geht mit ihm auf die Hasenjagd, eine alte beliebte Tradition in Spanien.  Hier dürfen auf offenem Feld Hunde auf Hasen gehetzt werden. Die Ausbildung der Galgos besteht darin, sie an Mopeds, Autos anzubinden oder sie im Kreis rennen zu lassen, ähnlich den traurigen Karusellpferden hierzulande. Sie rennen von Anfang an um ihr Leben und nur die zähesten Tiere überleben diese Tortur . Im Herbst beginnt die Jagdsaison und endet im Februar.

Geboren um zu sterben, so könnte man das Schicksal der Galgos in Spanien bezeichnen, denn selten werden sie alt. Zwei Jahre hat ein Galgo Zeit um ein Jagdhund zu werden. Kommt er dann mit seinen Rudelkameraden zur Jagd und erweist sich als schlechter Jäger, hat er die Ehre seines Herrn verletzt, dann muss er sterben, denn nur so kann die Würde seines verursacht und möglicherweise den Hasen selber gefressen, dann muss er länger leiden. Man hängt ihn dazu in der sogenannten Klavierspielertechnik auf. Es bedeutet, er kann dabei mit den Hinterbeinen noch stehen , hält natürlich solange als möglich die Balance. Irgendwann aber wird er müde werden und sich dabei selber richten. Ist er aber ein guter Jäger gewesen, dann hat er einen guten Tod verdient und er stirbt durch die Kugel seines Herrn.

Es gibt immer wieder Bemühungen von  Tierschützern, das Leid dieser Hunde zu lindern, indem man die Zucht dieser Hunde zu beschränken versucht  und Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Buchtipp: Spaniens vergessene Hunde, das Schicksal der Galgos von Rebecca Sytlof, erschienen im Mariposa Verlag

Eine wahre Geschichte hat mir eine spanische Tierschützerin persönlich erzählt. Eine Galga wurde trächtig im Tierheim aufgenommen.  Die Tierschützerin wunderte sich als sie im Tierheim einen neugeborenen, bereits toten Welpen im Wasserkübel  fand. Sie arbeitete weiter, konnte sich diese Geschichte nicht erklären und fand nach einer weiteren Stunde einen weiteren toten Welpen in einem anderen Wasserkübel. (In diesem spanischen Tierheim muss das Wasser mittels Pumpe aus der Erde geholt werden. Dieses kostbare Nass dient als Trinkwasser für die Tiere und tags darauf wird es als Putzwasser verwendet.) Sie beobachtete die Tiere und sah, wie  die Galga einen weiteren, gerade geborenen Welpen im Kübel ertränken wollte. Nun konnte sie sich das Vorgehen erklären. Diese Galga hatte jahrelang zusehen müssen, wie Ihre neugeborenen Welpen erschlagen und anderen Tieren als Futter vorgeworfen wurden.